An Gott glauben, sich zu einer Religion bekennen. Dass jeder das frei entscheiden kann, gehört zu den Freiheiten, die die demokratischen Staaten ihren Bürgern sichern. Ob man an Gott glaubt oder konfessionslos ist, zu welcher Religion man sich bekennt – das darf von keiner Obrigkeit vorgeschrieben werden.
Religionsfreiheit hat man allerdings erst in der Neuzeit errungen, und zwar nach großen, nicht selten blutigen Konflikten. In der christianisierten Welt wurde anfangs die Religion sozusagen aufgezwungen. Der Herrscher entschied über die Religion seiner Untertanen. Das war weiter so, auch nachdem Martin Luther ein religiöses Schisma in Europa verursacht hatte. Es entstanden verschiedene Kirchen, aber das brachte noch keine individuelle Religionsfreiheit, wie sie heutzutage die demokratischen Gesellschaften garantieren. Da kann jedes Individuum selbst entscheiden, zu welcher Religion es sich bekennen will.
Diese Lerneinheit versucht, einen Überblick darüber zu geben, wie sich verschiedene Glaubensgemeinschaften im deutschsprachigen Raum etabliert haben und wie sie zu einem konfliktfreien Zusammenleben beitragen können.