Die grammatikalischen Kategorien haben keine allgemeine Gültigkeit, auch wenn die Grammatiken, die im Laufe der Jahrhunderte entstanden sind, mehrfach dieselben Bezeichnungen benutzen.
In der Dependenzgrammatik für die deutsche Sprache werden zum Teil Bezeichnung verwendet, die mit denen der traditionellen Grammatiken übereinstimmen (Nomen, Verb, usw.). Die bezeichneten Begriffe können aber nicht ganz mit den traditionellen übereinstimmen. Außerdem werden sonst übliche Kategorien nicht berücksichtigt, wie „Modus“, „Futur”, „Transitivität/ Intransitivität” bei den Verben. Und es treten neue Begriffe auf, wie z. B. „Expansivergänzung“, „Modifikativergänzung“, „Infinitivverben“.
Die Dependenzgrammatik verzichtet auf die Kategorien, die von den Grammatiken der alten Sprachen importiert worden waren und aufgrund neuerer Studien sich als wenig geeignet für die deutsche Sprache erwiesen haben. Sie hat sich für die Verwendung neuer Kategorien entschieden.
In jeder Sprache können die grammatikalischen Elemente und Phänomene anders klassifiziert werden. Die Bezeichnungen können in verschiedenen Sprache ähnlich lauten und – grob gesagt – auf Äquivalenzen hinweisen, d. h. eine Kategorie kann mit einem Ausdruck bezeichnet werden, die einem Ausdruck in der anderen Sprache entsprechen kann, mit dem aber in dieser Sprache eine andere Kategorie bezeichnet wird. Manche Begriffe können einen unterschiedlichen Umfang haben. Die deutsche Sprache hat z. B. Artikel und andere Wörter, die zu den Artikeln gerechnet werden können und die aus diesem Grund „Artikelwörter“ genannt werden. Wörter, die in anderen Sprachen zu einer einzigen Gruppe gehören würden, können in Deutsch in getrennte Kategorien eingereiht werden. Man unterschiedet zwischen Konjunktoren und Subjunktoren, Denn es wird berücksichtigt, wie die Sätze jeweils aufgebaut werden. Die Subjunktoren leiten Sätze ein, die anders konstruiert werden als die Sätze, vor denen Konjunktoren stehen. Es wird zwischen Adjektiven und Kopulapartikeln unterschieden, weil die Adjektive sowohl Attribute bilden als auch vom Verb abhängen können, während eine Kopulapartikel nur vom Verb abhängen kann.

Ölgemälde. Kubistische Darstellung von Architekturen in hellen Farben.
Robert Delaunay, La fenêtre (1914)