Ziel des Fremdsprachenunterrichts ist, den Lernenden Sprachmittel zur Verfügung zu stellen, mit denen sie mit Gesprächspartnern aus verschiedenen, nicht vorhersehbaren Kulturen interagieren und die unvermeidbaren Reibungen und Missverständnisse sprachlich bewältigen können. Eine Orientierungshilfe bei mangelndem Wissen um andere Kulturen können die Lernenden haben, wenn sie die Bereiche kennen, in denen Kulturunterschiede auf prägende Denkmuster zurück geführt werden können. Die Schwierigkeiten, die von mangelndem Weltwissen herrühren, müssen dann mit pragmatischem Können überwunden werden.
Eine interkulturell orientierte Fremdsprachendidaktik muss sich auf entsprechend orientierten Musterdialogen stützen. Eine reibungslos verlaufende Interaktion unter Muttersprachlern kann nicht als Muster für eine Interaktion unter Fremden dienen. Es sind Dialoge notwendig, die einen unvorhersehbaren Verlauf haben und in denen Kommunikationsschwierigkeiten bewältigt werden.
Der Beitrag wurde in Ulrike Reeg, Pasquale Gallo (Hg), 2009: Schnittstelle Interkulturalität. Beiträge zur Didaktik Deutsch als Fremdsprache, Waxmann, Münster, S. 27-46 veröffentlicht.