Sollen im Fremdsprachenunterricht kommunikative Fähigkeiten angestrebt werden, müssen die Lernziele entsprechend pragmatisch definiert werden. Die Progression darf sich nicht auf die Schwierigkeit der sprachlichen Elemente gründen, sondern muss auf die graduelle Entwicklung der kommunikativen Autonomie der Lernenden zielen. Dafür sind bedeutungsvolle Aufgaben erforderlich, die zumindest ein Gleichgewicht zwischen korrekter Form und flüssiger Kommunikation verfolgen. Es geht nicht mehr so sehr darum, morphosyntaktische Regeln zu beachten, sondern darum, die Bedingungen und Beschränkungen der Sprachverwender zu berücksichtigen. In Anlehnung an den Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen können pragmatisch konnotierte Lernziele gesetzt werden, die vom alten Paradigma absehen, das den grammatikalischen Übersetzungsmethoden zugrunde lag. Es können andere bisher vernachlässigte Parameter erkannt und andere Prioritäten gesetzt werden.
Die Etappen, mit denen Lernziele mit einer pragmatischer Perspektive beschrieben werden können, werden anhand von Beispielen erläutert. Es werden die Parameter angegeben, die für die neuen kommunikativen Lernziele angemessener sind und in der Bewertung von Schülerleistungen berücksichtigt werden sollen.
Der Beitrag ist in Heft 5/2010 der Zeitschrift lend veröffentlicht worden.