Der andorranische Jude
In Andorra lebte ein junger Mann, den man für einen Juden hielt. Zu erzählen wäre die vermeintliche Geschichte seiner Herkunft, sein täglicher Umgang mit den Andorranern, die in ihm den Juden sehen: das fertige Bildnis, das ihn überall erwartet. Beispielsweise ihr Misstrauen gegenüber seinem Gemüt, das ein Jude, wie auch die Andorraner wissen, nicht haben kann. Es wird auf die Schärfe seines Intellektes verwiesen, der sich eben dadurch schärft, notgedrungen. Oder sein Verhältnis zum Geld, das in Andorra auch eine große Rolle spielt: er wusste, er spürte, was alle wortlos dachten; er prüfte sich, ob es wirklich so war, dass er stets and das Geld denke, er prüfte sich, bis er entdeckte, dass es stimmte, es war so, in der Tat, er dachte stets an das Geld.

(aus: Max Frisch, Der andorranische Jude, 1961)
Ölgemälde von Maurycy Gottlieb. Eine Gruppe von Juden ist in der Synagoge versammelt.
Maurycy Gottlieb, Juden in der Synagoge am Jom Kippur (1878)

Die schwachen Verben

  • unterscheiden sich auf Grund der Konjugation von den starken und den unregelmäßigen Verben.
  • haben keine Änderung im Stamm.
  • bilden Präteritum, Konjunktiv II und Partizip II mit der Endung (e)t.
  • bilden die zusammengesetzten Tempora mit einem Auxiliarverb. Das ist haben bei den meisten Verben, sein bei den anderen.
  • haben identische Formen im Präteritum und im Konjunktiv II. Deshalb wird anstelle des Konjunktivs II meist die Umschreibung mit dem Konjunktiv II von werden (sog. würde-Formen) gebraucht.
    Ich spielte jetzt gern Klavier.
    spielte: Präteritum? Konjunktiv II?
    Ich würde jetzt gern Klavier spielen. Konjunktiv II
  • Besondere Formen haben die Verben mit Stamm auf
    d oder t und Konsonant + m oder n
    s, ß, x, z
    eln
    ieren.

Konjugation (Beispiele)